Heinz Liedl

Geboren: * 09.08.1939

Die Kombination Liedl und Steyr-Puch war über ein Jahrzehnt ein fester Bestandteil im Motorsport und stand für Siege und Erfolge.

Auch Rennwagen, die von der Firma Liedl vorbereitet wurden, fuhren über viele Jahre unzählige Siege ein.

In der Motorsporthochburg Regensburg entstand  mit Heinz Liedl, Ludwig Liedl, dem Vater von Heinz, und Hannes Haering ein erfolgreiches Trio. Das gut vorbereitete Rennauto gepaart mit dem fahrerischen Können von Heinz machte das Steyr-Puch Team fast unschlagbar.

Heinz Liedl, der ein begnadeter Rennfahrer mit genauso viel technischem Verständnis war, fuhr von Sieg zu Sieg.

Liedl begann seine Motorsportlaufbahn 1955 in der Jugendgruppe des AC Regensburg. Der damals erst 15-Jährige war im Motorrad-Geländesport aktiv und sammelte viele Erfolge. Am Ende seiner Zweiradkarriere 1963 standen der viermalige Gewinn der „Deutschen-Motorrad-Geländemeisterschaft“ und eine Vize-Meisterschaft auf seinem Konto.

Auf vier Rädern startete der Fahrer aus Graßlfing erstmals 1959 bei einem Bergrennen. Mit einem Messerschmitt Tiger holte er sich bald Siege beim Alpenbergpreis und beim Schauinsland-Bergrennen.

1960 kam der Umstieg auf den Steyr-Puch. Mit dem Gewinn des 500 km-Rennens auf dem Nürburgring feierte er seinen ersten großen Erfolg auf einem Puch. Vater und Sohn Liedl spezialisierten sich jedoch auf Bergrennen. Im Laufe der Jahre wurde Liedl zum Siegfahrer und dominierte mit seinem „Alpencarrera“ die kleine Klasse. Bis zu 17 Rennen gewann er in einer Saison. Mit dem dreimaligen Gewinn der „Deutschen Tourenwagen Bergmeisterschaft“ aller Klassen und einer Vizemeisterschaft wurden die Renneinsätze gekrönt. Heinz trug sich bei fast jedem Bergrennen in Deutschland in die Siegerlisten ein. Er mischte erfolgreich in der Deutschen Tourenwagenelite mit. So konnte ihn auch die BMW-Strategie nicht von einem Gewinn des Bergtitels 1964 abhalten. Man ließ Ex-Europameister Hubert Hahne auf einem Puch starten, um Liedls Siege zu verhindern. Erfolglos - auch Hahne wurde von Liedl besiegt.

Sporadisch fuhr er auf der Rundstrecke und gewann 1967 zum zweiten Mal das 500 km-Rennen auf dem Nürburgring. Unvergessen auch sein Sieg beim „Großen Preis von Deutschland“ 1963 auf dem Nürburgring, als er mit zerstörter Windschutzscheibe siegte. Beim „12-Stunden-Rennen“, ebenfalls am Ring, holte er sich zusammen mit Johannes Ortner, dem späteren Abarth-Werksfahrer, einen Langstreckensieg. Mit Henning Schmidt siegte er beim „Großen Preis von Brünn“, einem 4 Stunden Rennen.

Übrigens wurde er mit seinem Steyr-Puch 1968 Gesamtsieger im „Cup der österreichischen Flugplatz- und Bergrennen“, vor dem heutigen Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko auf Porsche.

Auch auf den Rallye-Pisten war Heinz erfolgreich unterwegs: Bei der Rallye München-Wien-Budapest und der Deutschland-Rallye gewann er mit seinem Co-Piloten Hannes Haering jeweils die Goldmedaille.

Heinz Liedl, Meister auf zwei und vier Rädern, beendete seine eindrucksvolle Motorsportkarriere 1968.

Der sympathische Bayer ist der Puch-Szene treu geblieben und organisiert das jährliche Teilemarkt-Treffen der Steyr-Puch-Freunde in Graßlfing.


Text: C. & H. Peter